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Appelhülsen
Seit fast 60 Jahren betreut der Heimatverein Appelhülsen das hölzerne Wegekreuz am Prozessionsweg. Nun stand wieder eine umfangreiche Restaurierung auf dem Programm.
Dienstag, 29.06.2021, 17:00 Uhr
Foto: Ludger Warnke
Von den witterungsbedingten Beschädigungen der vergangenen elf Jahre ist nichts mehr zu sehen. Sogar der stark beschädigte Lendenschurz des gekreuzigten Christus ist wieder vollständig, wie genaue Beobachter feststellen werden.
Das ganze Kreuz am Prozessionsweg in Appelhülsen erstrahlt in frischem Glanz. Der Heimatverein Appelhülsen, der sich seit der Aufstellung des Holzkreuzes im Jahre 1963 um Pflege und Erhalt kümmert, hat jetzt erneut eine umfassende Restaurierung vornehmen lassen. Finanziell ermöglicht wurde dies dank einer Unterstützung der Volksbank Nottuln, wie Manfred Rickert vom Heimatverein betont. Mit den Restaurierungsarbeiten wurde erneut der Daruper Kunstschnitzer und Restaurator Engelbert Bröcker beauftragt. Er hatte 2009 die letzte große Restaurierung vorgenommen.
Auch diesmal gelang es dem Daruper, witterungsbedingt abgeplatzte und verfaulte Holzstellen am Korpus nachzuschnitzen und passgenau einzufügen. Zudem erhielten Kreuz und Korpus eine schützende Lackierung.
Appelhülsener Tradition
Der Kreuzstandort am Prozessionsweg hat eine lange Tradition, wie der Heimatverein betont. Denn hier kamen die Prozessionen vorbei, die von der ersten Appelhülsener Kirche (eingesegnet 1032) über den Prozessionsweg zum Wedemhov (später Schulze Finkenbrink), also zum Pastorat führten. Für mehrere Jahrhunderte stand an dieser Stelle jeweils ein steinernes Kreuz. Erst 1963, als das vorherige Kreuz nicht mehr zu retten war, folgte dieses Holzkreuz.
Werk des Sendener Bildhauers Aloys Frerigmann
Dies mittlerweile vierte Kreuz an diesem Standort ist vom Sendener Bildhauer Aloys Frerigmann geschaffen worden. Für den rund 1,2 Meter langen Corpus verwendete er Eichenholz. Die Kreuzbalken, so ist es in den Unterlagen des Heimatvereins dokumentiert, stammen aus dem ehemaligen Benkeschen Haus.
Das Kreuz steht auf einem Sockel, der mit einer grauen Granitplatte abgedeckt ist. In diese Platte ist ein plattdeutscher Segensspruch eingraviert. Vergoldete Großbuchstaben dienen als lateinische Ziffern und ergeben in der Addition ein Chronogramm mit der Zahl 1963 – dem Jahr der Aufstellung des Kreuzes.
„Heilszeichen an offener Straße“
Der Lokalzeitung von 1963 ist zu entnehmen, dass Dechant Keßen das Kreuz einsegnete. Er nannte es „Heilszeichen an offener Straße, das dartun soll, dass wir im Wirrwarr unserer Tage das Kostbarste nicht verloren haben“.
Der Appelhülsener Johannes Reher beging am Sonntag seinen 90. Geburtstag. Der Heimatverein ehrte ihn mit der Ehrenmitgliedschaft.
Von Iris Bergmann
„In dem Zeitraum, als Sie Bürgermeister waren, wurde ich geboren“, erzählte Bürgermeisterin Manuela Mahnke, als sie am Sonntagvormittag „ihrem Amtskollegen im Ruhestand“, Johannes Reher, im Namen der Gemeinde Nottuln gratulierte. Der Appelhülsener stand im Mittelpunkt, denn er feierte seinen 90. Geburtstag und viele Gäste fanden sich dazu ein.
Am 13. August 1927 in Appelhülsen geboren, blieb Johannes Reher seinem Heimatdorf immer treu. Hier gründete er seine Familie, zu der vier Kinder und auch die Schwiegerkinder gehören. Mittlerweile hat sich die Familie vervielfacht, denn sieben Enkel und fünf Urenkel sind dazugekommen.
Johannes Reher lernte im väterlichen Betrieb Zimmermann. Diese Leidenschaft lebt er noch heute aus und mit dem Verkauf seiner beliebten Holzarbeiten unterstützt er unter anderem die Appelhülsener Bürgerstiftung. Überhaupt war und ist das rührige Geburtstagskind stets ehrenamtlich engagiert, sei es als Gönner und Förderer der Jugendarbeit, der Bürgerstiftung oder als Berater der katholischen Kirchengemeinde Appelhülsen. Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist er bereits seit 1941. Beruflich entwickelte er sich weiter vom Zimmermann zum Architekten und war als solcher unter anderem im Staatshochbauamt in Münster tätig.
Neben all dem stand aber immer auch sein politisches Engagement. Von 1961 bis 1964 hatte Johannes Reher das Amt des Appelhülsener Bürgermeisters inne, von 1964 bis 1968 war er stellvertretender Amtsbürgermeister von Nottuln und auch Mitglied des Kreistages. Aber in welcher Form auch immer Johannes Reher für „sein“ Appelhülsen tätig war, es kam gut an und so waren am Sonntag viele Vertreter verschiedener Vereine und Gruppen der Einladung gefolgt, den Geburtstag zu feiern. Für den Heimatverein Appelhülsen gratulierte der Vorsitzende Manfred Rickert. Er übermittelte nicht nur die besten Wünsche, sondern überreiche dem Jubilar auch die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft im Heimatverein.
Für den mittlerweile 65-Jährigen, der im normalen Leben als Lagerist bei Karstadt gearbeitet hat, war der Laden an der Münsterstraße immer ein Hobby.
Von Bettina Laerbusch
Der Mann ist ein Original. Und ein großes Herz, das hat er auch. Man kann es kaum glauben: Seit 26 Jahren betreibt Michael Pieper mittlerweile seinen Schallplatten-, seinen Buch-, CD-, Video- und Kassetten-(Wie schreibt man dieses Wort noch mal?)Laden in Appelhülsen. „Reich wird man damit nicht, aber das wird niemand in Appelhülsen“, sagt er lachend. Ein Zuschussgeschäft sei der Laden aber auch nicht. „Dann hätte ich längst dichtgemacht.“
Für den mittlerweile 65-Jährigen, der im normalen Leben als Lagerist bei Karstadt gearbeitet hat, war der Laden an der Münsterstraße immer ein Hobby. Und ja, auch Michael Pieper hat registriert, dass das Interesse an der gute alten Schallplatte, an diesem wunderbar analogen Tonüberträger, in den vergangenen „zwei, drei Jahren“ gestiegen ist – gerade auch bei Sammlern.
Warum ist das so? „Dafür gibt es keine rationale Erklärung“, sagt er. Vielleicht seien es die großen schönen Cover. In der Tat: Die sind wirklich mit einer CD-Hülle nicht zu vergleichen. Groß und schön – und jung! – räkelt sich da Mick Jagger, nur mit weißer Feinripp-Unterwäsche bekleidet, gähnend auf dem Bett. Auf einer kleinen CD wäre ein solches Foto nicht ansatzweise soooo schön. Es gebe darüber hinaus auch die Fraktion, die sicher sei, dass eine Schallplatte einfach die besseren Klänge hervorbringe. „Da gibt es Leute, die haben Anlagen, die kosten 10 000 Euro – nicht alle haben die natürlich, aber es gibt sie.“ Mit denen streite man sich lieber nicht über Tonqualität, grinst Pieper.
Mittlerweile, erzählt er, hätten auch große Ketten wieder Schallplatten in den Regalen. Aus dem ganzen Münsterland kämen die Kunden zu ihm. Sein Laden sei seines Wissens nach der einzige dieser Art im Kreis Coesfeld. Mit seiner Frau, derentwegen er einst von Münster nach Appelhülsen kam, Ingrid Wolken, geht er auch auf Märkte, das nächste mal voraussichtlich am 13. August. Das Ziel der beiden dann: Raestrup.
Ans Aufgeben denkt Michael Pieper nicht ansatzweise. Was würde sich dieser Mann wünschen, wenn eines Tages eine wunderbare Fee an seiner Plattentüre anklopfen würde? „Privat oder beruflich?“, kommt prompt erst einmal – wieder lächelnd – die Gegenfrage.“ „Beides“, lautet wiederum die Antwort darauf. Michael Pieper wird ruhiger, leiser, nachdenklicher. „Ich habe tolle Enkel, eine glückliche Beziehung“, macht er deutlich, dass er so etwas wie wunschlos glücklich ist. „Wenn ich mir etwas wünschen würde, dann, dass ich den Laden noch 20 Jahre weiterführen kann und gesund bleibe. Gesundheit ist das Wichtigste – wenn man die nicht hat, nutzt die ganze Kohle nichts.“
Zum Erntedankfest in Appelhülsen gehört auch der Abbau des Maibaums. Beifall gab es für die Arminen-Tänzerinnen.
Appelhülsen
Auch wenn das Wetter am Sonntag etwas ungemütlich war, in Appelhülsen wurde kräftig Erntedank gefeiert. Dazu gehörte auch der Abbau des Maibaums.
Von Dieter Klein
Erntedank in Appelhülsen. Für viele Bürger im Ort immer wieder ein willkommener Anlass, gemeinsam zu feiern, wie sich auch am Sonntag zeigte beim großen Erntedankfest der Appelhülsener Vereine. Am Morgen der Gottesdienst in der mit Erntekranz, Feldfrüchten und Blumen festlich geschmückten Kirche. Danach ein gemütliches gemeinsames Frühstück – serviert von den Landwirten. Und zum Abschluss: Geselligkeit bei Spiel und Tanz zum Abbau des Maibaums. Der plötzlich einsetzende Regen fand allerdings nur Begeisterung bei den Landwirten, denen die Trockenheit der letzten Wochen die Äcker förmlich davon bläst.
Am Erntedankfest nahm auch Bürgermeisterin Manuela Mahnke teil. „Ich komme gern nach Appelhülsen“, versicherte sie, als Moderator und Organisator Josef Holthaus sie freudestrahlend begrüßte.
Der kalte Wind blies die Menschen dichter unter den Zelten zusammen. Da, wo Josef Bruns mit seiner Theresia und assistiert von Annette Schlesiger-Kisse den neuen Gasgrill des Heimatvereins gleich mit Dutzenden von Würstchen tapezierten. Wo gleich nebenan die Männer der Kolpingsfamilie für kühle Getränke sorgten und das Panama-Aktions-Team goldene frische Waffeln aus den Eisen hob.
Für die Kinder gab es Abwechslung genug: Nagelbalken, Mäusefallen werfen, Bogenschießen oder bei den Trödelständen stöbern. Kleine Preise in Form von Äpfel und Birnen gab es auch beim Schätzspiel des Männergesangvereins.
Inzwischen hatten sich auch die Arminen-Tänzerinnen warm gelaufen und boten auf dem Pflaster am Bürgerzentrum erstaunliche Tanzformationen. Schließlich rückten auch die Männer der Freiwilligen Feuerwehr und das Maibaum-Team um Heinrich Lenz an. Routiniert und perfekt im Umgang mit der Drehleiter, brachten die Floriansjünger unter Leitung von Patrick Castelle und Clemens Lenfers den riesigen Maibaum schnell und sicher zu Boden. Hier wurde er dann von den Jungmännern des Maibaumteams für sein Winterquartier präpariert.
St. Mariä-Himmelfahrt
Foto: Dieter Klein
Richtfest in Appelhülsen
Appelhülsen - Wenn die Stever in Appelhülsen zum Wasserungeheuer wird und Überschwemmungen anrichtet, wie am 24./25. Juni, hat der Ortsteil ein Problem.
Appelhülsen -
Wenn die Stever in Appelhülsen zum Wasserungeheuer wird und Überschwemmungen anrichtet, wie am 24./25. Juni, hat der Ortsteil ein Problem.
Die ergiebigen Regenfälle des letzten Wochenendes haben die Stever in Appelhülsen vor dem Durchlass unter der Bahnlinie Münster-Appelhülsen-Essen erneut über die Ufer treten lassen. Für den Fall weiterer Niederschläge und steigender Pegel begann die Feuerwehr, Sandsäcke zu füllen.
Appelhülsen -
Ostermarkt
Auf große Resonanz stieß die Müllsammelaktion, die in diesem Jahr der Heimatverein organisierte.
Von Dirk Randhahn
Unter Federführung des Heimatvereins Appelhülsen machten sich am Samstag etwa 60 Appelhülsener an den diesjährigen Frühjahrsputz: Entlang von Straßen, Gräben und Plätzen wurde der Müll gesammelt. Alle Vereine und Verbände waren eingeladen, das „Dorf von herumliegendem Müll zu befreien“. Pünktlich um 10 Uhr verteilten Manfred Rickert und Klaus Kisse vom Heimatverein die Sammler auf die zu säubernden Bereiche aller Ortsteile. Zuvor rüsteten sie alle mit Mülltüten, Zangen und Handschuhen aus.
Bemerkenswert war der große Anteil an Kindern unter den Sammlern. Stark vertreten waren die Mariengrundschule und der Betreuungsverein Lummerland. Alle tatkräftigen Sammler hatten sich gut auf die Aktion vorbereitet. Ihre mitgebrachten Kettcars, Handkarren und Bollerwagen waren nützliche Hilfsmittel und machten die Sammelaktion zu einem Erlebnis mit Abenteuercharakter. Zusammen mit den erfahrenen, „alten Hasen“ im Landschaftsputz wie zum Beispiel Clemens Bause – ging es dann ans Werk. Schnell füllte sich der auf dem Frenkings Hof bereitgestellte Container mit den am Morgen verteilten Müllsäcken. Günter Büning mit seinem Mülltaxi pendelte zwischen den einzelnen Sammelstationen und versorgte die Müllsammler mit zusätzlichen Müllbeuteln.